Vortrag von Jan Banning

Vortrag 1 — Stilvorlagen #5

„Vielleicht haben die Menschen genug Lifestylethemen konsumiert und sind ihrer müde.“ 

In diesem Jahr wird die Vortragsreihe Stilvorlagen von dem Fotografen Jan Banning eröffnet. Er gibt unter anderem Einblicke in seine aktuelle Arbeit „Comfort Women“, ein Porträt indonesischer Frauen, die während des Zweiten Weltkrieges unter japanischer Besatzung zur Prostitution gezwungen wurden.

Jan Banning dokumentiert autoritäre Machtstrukturen und Auswirkungen des Krieges und setzt damit ein Mahnmal gegen das Vergessen von Opfern und Schuld. Mit der Schnittmenge aus formal herausstechender Fotografie und dem Mut, sozio-kulturelle Schattenseiten in den Fokus zu rücken, erschafft er einen eindrucksvollen ‚Kommentar zur Zeit‘.

Eine der bekanntesten Arbeiten Jan Bannings ist die Serie „Bureaucratics“, die Formen öffentlicher Verwaltung in verschiedenen Kulturen gegenüberstellt. Dafür reiste er unter anderem nach Indien, Liberia, Russland und in die USA. In seiner Studie „Agent Orange“ porträtiert er die Opfer des im Vietnamkrieg eingesetzten gleichnamigen Entlaubungsmittels. Die Fotografien stellen immer den Menschen in den Fokus und verlieren sich nicht in bloßer Zur-Schau-Stellung des Schreckens.

Angelehnt an Jan Bannings Fotoserie „Bureucratics“ bauten wir im Foyer der Armgartstraße einen typischen Büroarbeitsplatz nach. Über zwei Tage setzten wir uns hinter den Schreibtisch um für den anstehenden Vortrag zu werben.

Jan Banning wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Art of Photography Show Award (2009), dem World Press Photo Award (2004) und dem Unicef Photo of the Year (2001). Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Magazinen veröffentlicht, wie The New Yorker, Time Magazine und Geo, als auch international ausgestellt und in Buchform publiziert.

Jan Banning
29.04.2010
Beginn: 18 Uhr
Armgartstraße 24