Editionen

Viele Studierende übernehmen zum ersten Mal so viel Verantwortung. Das semiprofessionelle Jonglieren mit dem Unvollkommenen hält alle wach. Der Prozess ist intensiv – und vor allem schöpferisch.Die ‹Stilvorlagen› sind eine Vortragsreihe zu Design und Gesellschaft am Department Design der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Sie wird von Studierenden des Kommunikationsdesigns unter der Leitung von Prof. Heike Grebin veranstaltet.

Mit der Vortragsreihe werden zeitgenössische Positionen des Kommunikationsdesigns im gesellschaftlichen Kontext diskutiert. Die ‹Stilvorlagen› untersuchen, inwieweit sich mit dem Berufsfeld auch das Bewusstsein der Designer*innen erweitert und will den kritischen Geist der Studierenden schärfen und Perspektiven aufzeigen.

Lehrformat

Die Vortragsreihe ‹Stilvorlagen› ist ein Bestandteil der Lehre und vereint Aspekte des Designs, der Designforschung und -vermittlung und des Projektmanagements. Die Erfordernisse einer realen Veranstaltung an eine professionelle Kommunikation und an ein gutes Design einerseits sowie der gestalterische Freiraum durch begleitende Diskurse und Designexperimente andererseits sind eine ideale Studienplattform.

International agierende Designer*innen betreten das Podium der ‹Stilvorlagen› mit ihren Erfahrungen aus den unterschiedlichsten Disziplinen des Kommunikationsdesigns. Sie geben Einblicke in ihre Designpraxis und ihre, sich verändernde Rolle als Designer*innen. Die Auseinandersetzung mit den Arbeiten und den Positionen der referierenden Designer*innen und die Erfahrungen aus der Teamarbeit beeinflussen den Arbeitsprozess der gesamten Gruppe und inspirieren die Studierenden weit über den ‹Stilvorlagen›-Kurs hinaus.

Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit der Designphilosphie und den Arbeitsmethoden der Referenten und Referentinnen durch Interviews und Workshops. Aber zu den Aufgaben der Studierenden gehören auch die Entwicklung des Erscheinungsbilds für die jeweilige Season, das Eventmanagement, die Öffentlichkeitsarbeit und nicht zuletzt die Dokumentation.

Designpraxis

Das Thema des jeweiligen Jahrgangs schafft den Rahmen für eine inhaltlich-gestalterische Auseinandersetzung. Die Vorträge sind elementarer Bestandteil der ‹Stilvorlagen›. Schon im Vorfeld der Vorträge lassen sich die Studierenden von der Denk­- und Arbeitsweise der jeweiligen Referent*innen inspirieren. In selbstinitiierten Workshops schulen sie ihre Kreativität und entwickeln Designobjekte vom Plakat bis zur Rauminstallation. Alle Kommunikationsmittel werden im Kurs konzipiert und gestaltet. Vor allem bei den Workshops eröffnet die Übertragung analoger Arbeitsmethoden auf digitale Medien den Studierenden neue Möglichkeiten des Sehens und Entdecken.

Designforschung und -vermittlung

Eine Analyse und Vermittlung der verschiedenen diskutierten Positionen gelingt den Studierenden durch eine intensive Recherche und Diskussion sowie durch die Interviews, die sie mit den ReferentInnen führen. Eine Beteiligung am Diskurs in professionellen und sozialen Netzwerken sowie in einer Dokumentation erfordert eine gute journalistische Arbeit.

Projektmanagement

Das Koordinieren von Arbeits­- und Entwurfsprozessen gehört zur alltäglichen Arbeit von Gestalter*innen. Bei der Organisation der ‹Stilvorlagen› lernen die Studierenden das komplexe Feld des Zeit- und Projektmanagements, die Organisation von Veranstaltungen und Ausstellungen sowie der Referentenbetreuung kennen und professionell bewältigen. Auch Teambuilding-Maßnahmen und Feedback­-Methoden gehören mit in das Programm.

Erscheinungsbild

Der Titel ‹Stilvorlagen – eine Vortragsreihe zu Design und Gesellschaft› hat sich etabliert. Das ursprüngliche Wortspiel mit seiner Doppeldeutigkeit verstehen jedoch nur noch wenige: ‹Stilvorlagen› war ein Begriff im Layoutprogramm QuarkXPress, das mittlerweile durch InDesign mit seinen ‹Absatzformaten› ersetzt wurde. Das Corporate Design der ‹Stilvorlagen› ist flexibel. Es wird jedes Jahr neu aus einem internen Plakatwettbewerb heraus entwickelt. Alle Kursteilnehmer*innen sind am Gestaltungsprozess beteiligt und entscheiden gemeinsam, wie sich die Vortragsreihe in ihrem ‹Stilvorlagen›-Sommer präsentiert.

Engagement

Die ‹Stilvorlagen› sind nicht denkbar ohne das Engagement der Studierenden und Unterstützer*innen: Die Planung der konkreten Reihe profitiert von einem Austausch mit Studierenden, Kolleg*innen und ehemaligen Referent*innen. Dass die ‹Stilvorlagen› auf Blogs und in Fachpublikationen diskutiert werden und so gut besucht sind, ist nicht zuletzt Hannah Bauhoff zu verdanken – als Designjournalistin begleitet sie die Studierenden in der Öffentlichkeitsarbeit. Junge Hamburger Designer*innen – oft Ehemalige und Masterstudierende – unterstützen die konzeptionell-gestalterische Arbeit in den Workshops. Seit den Stilvorlagen #10 fördert Prof. Anke Haarmann den designtheoretischen Diskurs der Studierenden.

Einen Dank an alle, die mit viel Freude, guten Ideen und mit finanzieller Unterstützung die ‹Stilvorlagen› jedes Jahr zu diesem außergewöhnlichen Ereignis machen: Dank an die Studierenden, Mitstreiter*innen und Kolleg*innen, an die Besucher*innen und insbesondere an alle Vortragenden.

Kuration & Leitung: Prof. Heike Grebin (E-Mail, Troppo Design)

Mitarbeit: Hannah Bauhoff (Kommunikation & Designjournalismus) (designjournalists)

Unterstützung: Louise Kunth und Florian Kunth (Eventmanagement), Norman Heck (Recherchen und Archiv), Sarah Klingenberg, Thomas Korf, Janos Erdmann, Christoph Lohse, Maximilian Probst, Paul Rutrecht, Jan Schaab und Lea Sievertsen (Projektbegleitung & Workshops), Prof. Anke Haarmann (Designtheorie)