Ralf Schraivogel | Stilvorlagen https://www.stilvorlagen.de Eine Vortragsreihe zu Design und Gesellschaft Wed, 28 Aug 2019 13:18:28 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.9.3 Vortrag von Ralph Schraivogel https://www.stilvorlagen.de/portfolio/vortrag-ralph-schraivogel/ Fri, 22 May 2015 15:40:43 +0000 http://stilvorlagen.de/?post_type=portfolio&p=6030 Auftakt: Der Schweizer Grafiker und Plakatkünstler Ralph Schraivogel eröffnet am 26. April 2012 die Veranstaltungsreihe. Schraivogel ist seit den frühen 1990er Jahren für seinen experimentellen Plakate und seine analoge Vorgehensweise bekannt.

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Auftakt: Der Schweizer Grafiker und Plakatkünstler Ralph Schraivogel eröffnet am 26. April 2012 die Veranstaltungsreihe. Schraivogel ist seit den frühen 1990er Jahren für seinen experimentellen Plakate und seine analoge Vorgehensweise bekannt.

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Workshop zu Ralph Schraivogel https://www.stilvorlagen.de/portfolio/workshop-ralph-schraivogel/ Mon, 27 Apr 2015 17:57:11 +0000 http://stilvorlagen.de/?post_type=portfolio&p=4472 In Workshops gestalten wir großformatige Plakate mit hauptsächlich analogen Mitteln in Anlehnung an die jeweiligen Vortragenden der Stilvorlagen. Der erste Workshop steht unter dem Motto “Lenkt das Licht auf Etwas”. In Zweiergruppen wird ein Zitat zum Thema Respekt mit einer vorher zugeordneten Lichtquelle umgesetzt. Der Schwerpunkt liegt auf der Auseinandersetzung von Inhalt und Umsetzung mit Typografie. Es…

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In Workshops gestalten wir großformatige Plakate mit hauptsächlich analogen Mitteln in Anlehnung an die jeweiligen Vortragenden der Stilvorlagen. Der erste Workshop steht unter dem Motto “Lenkt das Licht auf Etwas”. In Zweiergruppen wird ein Zitat zum Thema Respekt mit einer vorher zugeordneten Lichtquelle umgesetzt. Der Schwerpunkt liegt auf der Auseinandersetzung von Inhalt und Umsetzung mit Typografie. Es wird experimentiert mit Feuer, Schwarzlicht, Neonlicht, einem Overheadprojektor und Blitzlicht, es wird gespiegelt, projiziert, überlagert, gebrochen und gebaut.

Plakate von:
Matthias Specht
Simon Goebel
Linna Grage
Lena König
Seyoung Kang
Sophie Klein
Matthias Schmitt
Vassilios Ekoutsidis
Cornelius Altmann
Jana Federov
Paul Rutrecht
Anne Stiefel
Benjamin Stracker
Clarissa Heisterkamp
Luise Holst
Svenja Prigge
Florian Huchthausen
Larissa Völker
Entstehung der Plakate zu Ralph Schraivogel

Clarissa Heisterkamp
Benjamin Stracker

Lichtquelle: Feuer
Zitat: „The youth of the present day are quite monstrous. They have absolutely no respect for deed hair.“ Oscar Wilde
Nachdem wir uns mit der Lichtquelle Feuer auseinandergesetzt haben, versuchten wir mit gebastelten Zündschnüren ein interaktives Plakat zu gestalten. Nach mehreren Entwürfen und abgebrannten Plakaten,kam ein sehr reduziertes Plakat heraus. Eine  Zündschnur, die das Wort „Respekt“ bildet, verläuft über das Papier und führt zu dem Zitat, welches durch ein Blatt Papier verdeckt wird. Nachdem das letzte Stück Zündschnur abgebrannt ist, fällt das Blatt ab und legt das Zitat frei.


Sophie Klein
Seyoung Kang

“Das ist kein Geschäftsmodell, das ist Scheiße!”
Ein Zitat von Sven Regener im Bezug zur Abschaffung von Urheberrechten.
Feuer verwandelt Wachs. Das geschmolzene Wachs verändert das Papier. Es entstehen Strukturen und Transparenzen, welche die Schrift sichtbar machen.


Florian Huchthausen
Larissa Völker

„Schlagt eure Zelte weit voneinander auf, aber nähert eure Herzen!“
Die Inschrift auf den Mauern der Alhambra wurde in arabischer Form und in deutscher Übersetzung mithilfe mehrerer Folien via Tageslichtprojektor in eine Zimmerecke projiziert. Der Hintergrund entstand durch die Projektion verschiedener Papiere. Im Entstehungsprozess wurde mit diversen Materialen experimentiert.


Luise Holst

Fordere kein lautes Anerkennen! Könne was und man wird dich kennen! (Heyse)
Für meine Plakate habe ich besonders den ersten Teil des Zitats besonders hervorgehoben und mit verschiedenen Materialien und Belichtungszeiten experimentell umgesetzt. Auf den einzelnen Bildern sieht man mit Waschpulver bestäubte Klebe, mit Waschpulver angerührten Wackelpudding, aufgelöstes Waschpulver und weißes Papier auf Schwarzem Karton unterschiedlich belichtet. Die Fotos wurden nicht nachträglich bearbeitet.


Paul Rutrecht
Anne Stiefel

“Ich kann diese ganzen asozialen Leute nicht mehr hören, die sagen: Diese Künstler sind doch Nutten, wenn sie es für Geld machen.” Sven Regener über das Urheberrecht
Das Experimentieren mit Laserpointer, Langzeitbelichtung, Schablonen und Glasscheiben brachte uns auf verschiedene Ansätze, um unser Zitat bildlich umzusetzen. Besonders überraschend war für uns das projizieren des Laserpointers durch ein Blatt Papier, wobei man mit dem Laserpointer hinter dem Papier steht.


Cornelius Altmann
Jana Federov

Lichtquelle: Blitz
Zitat: “Anerkennung ist ein wundersam Ding: Sie bewirkt, dass das, was an anderen hervorragend ist, auch zu uns gehört.” Voltaire
Experimentieren mit der Kombination aus flüssigen und festen Materialien. Ein Spiel mit Glanz und Reflektion durch das Blitzlicht. Materialien: Wasser und Kohlensäurehaltiges Wasser, Öl, PVC Folie, Farbe, Fixo Gum, Benzin, Papier.

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Interview mit Ralph Schraivogel https://www.stilvorlagen.de/portfolio/interview-ralph-schraivogel/ Sun, 26 Apr 2015 17:40:56 +0000 http://stilvorlagen.de/?p=4320 Wie stellst du dich vor? Ich bin Grafiker, und ich sehe mich als visuellen Gourmet. Ich konsumiere mehr mit den Augen als mit dem Mund, was ich sehe, ist wie Nahrung für mich. Du wolltest Kunst studieren, warum bist dann du Grafiker geworden? Ich bin zufällig zur Grafik gekommen, da es in Zürich keine Kunstakademie…

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Wie stellst du dich vor?

Ich bin Grafiker, und ich sehe mich als visuellen Gourmet. Ich konsumiere mehr mit den Augen als mit dem Mund, was ich sehe, ist wie Nahrung für mich.

Du wolltest Kunst studieren, warum bist dann du Grafiker geworden?

Ich bin zufällig zur Grafik gekommen, da es in Zürich keine Kunstakademie gab. Der Unterschied ist für mich nicht so groß. Kunst kommuniziert, Grafik kommuniziert und beides hat hoffentlich hohe Ansprüche an sich selbst.

Wie hat die Hochschule deine Entwicklung beeinflusst?

Ich wurde im klassischen Swiss Style unterrichtet. Wir haben uns damals gegen die Strenge in der Lehre und in der Grafik aufgelehnt. Ich suchte etwas komplett anderes, abseits der klassischen Rastergrafik, um mich auszudrücken. Die Ordnung der Typografie dient mir jedoch als Ausgangsbasis, in eine für mich malerische Unordnung überzugehen.

Was kennzeichnet deine Arbeit?

Ich kann meinen Beruf autonom ausüben und habe keine Vorgesetzten. Ich organisiere mich selbst und tue soweit wie möglich, was ich will und was ich für sinnvoll halte. Und ich produziere gerne etwas mit den Händen – bin quasi ein Handwerker – sowohl in der Grafik als auch sonst. Ich arbeite gerne im Garten oder als Möbelschreiner. Meine Affinität zum Printbereich rührt wohl auch daher.

Du gestaltest hauptsächlich Plakate, warum?

Plakate sind für mich die ursprünglichste und klarste Aufgabe im Grafikdesign – Bild und Text werden zu einem Kunstwerk. Ausserdem lebe ich – rein gefühlsmässig – von der Plakatgestaltung.

Gibt es eine Methode oder einen Prozess, der deine Arbeiten verbindet?

Ich versuche, bei jedem Auftrag eine ganz neue Herangehensweise und Lösung zu finden, nach dem Motto, dass ich nur einmal ein Plakat zu diesem Thema gestalten werde. Meine Arbeiten sind daher lange Prozesse, in denen ich viel ausprobiere, verwerfe und stets in neue Richtungen denke.

Welchen Stellenwert haben für dich die nationalen und internationalen Preise, die du für deine Plakate gewonnen hast und immer noch gewinnst?

Preise waren immer auch verbunden mit Reisen zur Preisverleihung. So konnte ich viele internationale Kontakte zu Kollegen aufbauen.

… und was bedeuten sie dir nach so langen Jahren im Beruf?

Ein Preis ist eine angenehme Bestätigung. Ich arbeite alleine und investiere viel Zeit, da entstehen oft Selbstzweifel gegenüber der eigenen Arbeit.

Du lehrst auch. Aktuell an der Hochschule Luzern und an der Schule für Gestaltung in Basel. Was reizt dich an dieser Art von Arbeit, also an der Vermittlung?

Ich teile meine Freude und mein Fachwissen in der Grafik sehr gerne mit den Studenten. Design hat für mich mit der Gesellschaft zu tun. Ich freue mich, wenn meine ehemaligen Studenten Erfolg haben, auch wenn sich das oft erst später herausstellt – und nicht im Moment des Unterrichtens.

Inwieweit hat sich das Verständnis von Design seit Beginn deines Studiums bis heute verändert?

Ambitionierte Designer mussten immer kämpfen, um durchzusetzen, woran sie glaubten und woran sie Spass hatten. Heute verdienen sie vielleicht weniger, aber das ist nebensächlich. Als Broterwerb lohnt sich der Beruf des Grafikdesigners nicht mehr, die Arbeit wird oft weniger geschätzt und als Dienstleistung viel schlechter bezahlt.

Welche Rolle spielt der Grafikdesigner deiner Meinung nach?

Als Akteure reagieren wir auf die Gesellschaft.

Welche Herausforderungen bestehen heute für junge Gestalter?

Sie müssen sich mit Qualität gegen Auftraggeber und Arbeitgeber, gleichzeitig aber auch gegen die grosse Konkurrenz durchsetzen.

Was bedeutet Respekt in Bezug auf deine Arbeit?

Für mich bedeutet es, meine eigene Arbeit ernst zu nehmen. Ich kann nicht davon ausgehen, dass jemand anderes sie ernst nimmt. Er verpflichtet mich, das Bestmögliche zu machen.

… und wie siehst du Respekt im Bezug auf den Beruf des Designers?

Wir müssen die eigene Arbeit wertschätzen. Als Designer sind wir mitverantwortlich für den Respekt, der uns entgegen gebracht wird, beispielsweise von Seiten der Auftraggeber. Ich selbst mache eigentlich nie bei unbezahlten Pitches oder gering bezahlten Wettbewerben mit. Das schädigt unseren Beruf. Ich mache auch kein Plakat in einem bestehenden Corporate Design.

Worin siehst du heute deine berufliche Herausforderung?

Es ist mir wichtig, stets Neues zu entdecken und mich selbst zu überraschen, zu unterhalten und mich dabei nicht zu wiederholen.

Während des Vortrags sagtest du: In der Gestaltung braucht es einiges mehr als Respekt. Was braucht es denn deiner Meinung?

Es bedarf Mut, Verstand und Selbstkritik, ästhetische Empfindung und Empathie, Sensibilität, Verantwortung, Erfindungsgeist und Durchsetzungsvermögen,
Ausdauer und natürlich Freude. Und eben unendlich viel mehr.

Vielen Dank für das Gespräch

Das Gepräch wurde am 26. April 2012 in Hamburg geführt.

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