Lars Harmsen & Florian Pfeffer | Stilvorlagen https://www.stilvorlagen.de Eine Vortragsreihe zu Design und Gesellschaft Wed, 28 Aug 2019 13:39:06 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.9.3 Workshop zu Florian Pfeffer & Lars Harmsen https://www.stilvorlagen.de/portfolio/workshop-florian-pfeffer-lars-harmsen/ Thu, 21 Apr 2016 21:01:55 +0000 https://www.stilvorlagen.de/?post_type=portfolio&p=7207 Inspiriert von dem Buch von Florian Pfeffer „To Do: Die neue Rolle der Gestaltung in einer veränderten Welt“ und dem Magazin „Slanted“ von Lars Harmsen, bestand die Aufgabe unseres Workshops darin, sich intensiv mit dem Einleitungstext aus dem Buch und dem Design aus der „Slanted“ zu befassen. Der Fokus lag darauf, sich künstlerische Inspiration aus…

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Inspiriert von dem Buch von Florian Pfeffer „To Do: Die neue Rolle der Gestaltung in einer veränderten Welt“ und dem Magazin „Slanted“ von Lars Harmsen, bestand die Aufgabe unseres Workshops darin, sich intensiv mit dem Einleitungstext aus dem Buch und dem Design aus der „Slanted“ zu befassen.

Der Fokus lag darauf, sich künstlerische Inspiration aus einer gewählten Slanted zu ziehen und mit dieser Arbeitsmethode einen inhaltlichen Aspekt, ein Zitat oder eine Textpassage aus Florian Pfeffer’s Buch grafisch und mit einer analogen Arbeitstechnik zu einem schwarz-weiß Poster zu entwickeln. Nach der ersten Recherche-Einheit folgte das praktische Arbeiten. Dabei entstanden Poster und zwei Installationen, die Arbeiten und Gedanken der beiden Referenten aufgriffen und reflektieren.

Doro und Melina – „Weniger Symbole und mehr Substanz“

Der Satz ist sehr ausdrucksstark und spiegelte für uns die Kernaussagen seiner Thesen gut wider. Begleitend dazu haben wir uns die Slanted „Art Type“ von Lars Harmsen ausgesucht, welche uns sehr großen Freiraum in der Umsetzung unseres Konzepts bot.
Letzendes haben wir alles auf das prägnante Wort „mehr“ herunter gebrochen und konzentrierten uns fortan auf die visuelle Umsetzung.

Patricia und Thomas – „Die Nische ist ein schöner Ort, aber kein tragfähiges Modell für eine breite Weiterentwicklung von Design“

Zur Inspiration für die Umsetzung nahmen wir zwei Ausgaben der Slanted zur Hand und suchten nach einer Arbeitsmethode und nach Möglichkeit die Nische zu visualisieren. Unser Auge fiel auf eine Trichterform, die für uns einen optimalen Ausgangspunkt darstellte, da der Trichter aus einem nischenartigen dünnen Teil besteht und mit der Trompete gleichzeitig ein Zeichen für die Öffnung darstellt. Bei genauerer Betrachtung fiel uns auf, dass der Trichter einen Raum bietet in dem sich Objekte sammeln oder mit etwas grafischem Beiwerk zum Beispiel die Silhouette einer Frau ergeben kann.

Stella und Victoria

Die Darstellung der frei interpretierten Zitate in Form von digitalen Dialogen, werden in einem durch die Betrachter, sich andauernd verändernden Raum implementiert und inszenieren durch ihre unaufhaltsame Bewegung die dabei neu entstehenden Zusammenhänge, Bedeutungen und Interpretationen. Eine Analogie der stetigen Veränderungen in unserer Welt und der damit einhergehenden Erneuerung der Rolle des Designers. Ein ewiger Umbruch, dessen aktuelle Situation anhand der Vermischung von analogen und digitalen Medien durch das Plakat aufgegriffen und thematisiert wird.

Ayala und Stephi – „Die Wahrheit ist, dass es keine Wahrheit gibt.“

Die Slanted #13 zu Familien sowie das Buch „To Do…“ haben uns zu unserem Poster inspiriert. Es geht darin darum, dass man nicht wirklich sieht, was in dem Bild vor sich geht, was dargestellt wird, sondern durch das analoge Bearbeiten des ursprünglichen Familienfotos und das Wählen und Spiegeln bestimmter Ausschnitte entstehen neue Formen und Fragmente, die nur erahnen lassen, um was es sich ursprünglich gehandelt hat. Diese vermeintlich perfekten, jedoch immer gestellten Familienfotos erwecken stets den Eindruck einer eindimensionalen Botschaft, die jedoch unserer Meinung nach gar nicht eindeutig ist. Was geht in den Köpfen dieser Menschen vor? Was steckt wirklich hinter dem gekünstelten Lächeln?

Jana und Anne – „Es wird Zeit, dass Design sich einmischt und sich die Finger schmutzig macht.“

Unterschiedliche Materialien mischen wie: Alufolie, Klarsichtfolie, Tinte, Dressing, Acryl Farbe; Finger schmutzig machen: wörtlich genommen, mit Handschuh im “Müll” wühlen; Überlagerung von Fotografien

Renata und Ricardo – „WOHIN JETZT?“

Where is this world going? New possibilities emerge every second, new horizons, new needs. Will humans be capable of adapting to this fast change? Will we do it as a single species or will we grow apart? What is the role of the designer during this change? Is design being good enough to contribute to this? What can we do to be able to adapt to this world full of possibilities?

Wir haben in unseren zwei Plakaten jeweils verschiedene Ansätze verfolgt, die wiederum eine gemeinsame Idee widerspiegelt. Das Kombinieren verschiedenen Stilelementen, unterschiedliche Texturen, die zusammengefügt werden und das „WOHIN JETZT?“ soll in einer dynamischen Anordnung zu verstehen geben, dass jeder Weg in Verbindung mit unterschiedlichen Ebenen der richtigen seien kann.

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Vortrag von Florian Pfeffer & Lars Harmsen https://www.stilvorlagen.de/portfolio/vortrag-florian-pfeffer-lars-harmsen/ Fri, 08 Apr 2016 12:29:45 +0000 https://www.stilvorlagen.de/?post_type=portfolio&p=7010 Was für ein fulminanter Start in das 10-jährige Jubiläum: Das Forum Finkenau war bis auf den letzten Platz besetzt. Rund 200 Gäste wollten wissen, wie sich die Stilvorlagen unter dem diesjährigen Thema „Step across the border“ positionieren. Die Stars des Abends, Florian Pfeffer und Lars Harmsen, gewährten dem gebannt lauschenden Publikum im rot illuminierten Saal…

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Was für ein fulminanter Start in das 10-jährige Jubiläum: Das Forum Finkenau war bis auf den letzten Platz besetzt. Rund 200 Gäste wollten wissen, wie sich die Stilvorlagen unter dem diesjährigen Thema „Step across the border“ positionieren. Die Stars des Abends, Florian Pfeffer und Lars Harmsen, gewährten dem gebannt lauschenden Publikum im rot illuminierten Saal Einblicke in ihre Grenzüberschreitungen:

Angetrieben von der Frage nach einer zeitgemäßen Ausbildung im Kommunikationsdesign präsentierte zunächst Florian Pfeffer die Ergebnisse seiner Suche nach aktuellen Designaufgaben. Gestalter, so lautet das Fazit von Pfeffer, müssen ihr Aufgabengebiet erweitern und aktiv abseits der tradierten Fragen nach Form, Farbe, Fläche komplexe Fragestellungen bearbeiten. Pfeffer rief das versammelte Publikum auf, wieder „Herr des eigenen Schicksals“ zu werden und sich abseits von grafischen Gestaltungsaufgaben neue „Geschäftsmodelle“ auszudenken, die ethisch und moralisch „tatsächlich einen Nutzen bringen“.

Im Anschluss präsentierte Lars Harmsen in seinem fast 60-minütigen Vortrag seine Geschäftsmodelle ganz unterschiedlicher Art. So erfuhren die Zuschauer, wie der Herausgeber des renommierten Grafikmagazins „Slanted“ impulsiv und neugierig immer wieder in ihm unbekannte Themen und Welten eintaucht. Bilder und Informationen sammelt, ordnet und strukturiert der Wahlmünchner so, dass diese für die Allgemeinheit leicht zugänglich werden. Schnell wurde klar, dass Harmsen als Editor und Publisher die Möglichkeiten des Internets ausschöpft und dabei ein Gespür für Printprodukte hat.

Die Energie, mit der Lars Harmsen diese Vielzahl von Projekten initiiert, übertrug sich auf das faszinierte Stilvorlagen-Publikum, dem die Themen auch an der Bar und am Grill nicht ausgingen. Dort diskutierten sie bis tief in die Nacht mit beiden Referenten, um 326 Flaschen Bier, 124 Flaschen Limonade, vier Flaschen Wodka, 126 Bratwürste, acht Schüsseln Salat und 3173 Salzstangen später mit gestilltem Wissensdurst und vollen Bäuchen den Heimweg zutreten.

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Interview mit Lars Harmsen & Florian Pfeffer https://www.stilvorlagen.de/portfolio/interview-mit-lars-harmsen-und-florian-pfeffer/ Sat, 28 Feb 2015 16:15:29 +0000 https://www.stilvorlagen.de/?p=7244 Herzlich willkommen! Lars Harmsen und Florian Pfeffer bei den Stilvorlagen #10 Lars, du arbeitest nicht nur als Gestalter, sondern auch als Redakteur und publizierst einen eigenen Blog über Design. War der Wunsch, dich selbst mit solchen Projekten zu beauftragen, von Anfang an ein Teil deiner Designarbeit? 2004 habe ich den ‹Slanted-Blog› aus dem Wunsch heraus…

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Herzlich willkommen! Lars Harmsen und Florian Pfeffer bei den Stilvorlagen #10

Lars, du arbeitest nicht nur als Gestalter, sondern auch als Redakteur und publizierst einen eigenen Blog über Design. War der Wunsch, dich selbst mit solchen Projekten zu beauftragen, von Anfang an ein Teil deiner Designarbeit?

2004 habe ich den ‹Slanted-Blog› aus dem Wunsch heraus gegründet, mich mit Freunden über Typografie und Design auszutauschen. Zu der Zeit gab es nicht viele deutsche Blogs. Damals hat man noch seine Freunde angerufen und gesagt: „Hey, ich habe einen Eintrag im Blog gemacht, schau ihn dir an!“ Eigentlich wollten wir unser Schriftenlabel ‹Volcano Type› promoten, was gänzlich in die Hose gegangen ist. Wir haben nicht mehr Schriften verkauft, hatten aber plötzlich einen Blog. Über diesen Weg haben sich viele andere Türen geöffnet. Erst war es ein Blog, dann ein Magazin und dann haben wir angefangen, Bücher zu machen.

Du entwickelst immer wieder neue Projekte. Setzt dich das unter Druck, dich jedes Mal ‹neu erfinden› zu müssen?

Nein, es ist eher eine Notwendigkeit, aus einer unbändigen Neugierde heraus neue Projekte anzufangen. Es ist meine Lebensart, ich habe große Freude daran, etwas auf die Probe zu stellen und herauszufinden, ob es gut ist.

Gibt es einen bestimmten Moment, an dem Ideen zu Projekten werden?

Viele Dinge entwickeln sich in einem ganz natürlichen Fluss. Türen öffnen sich von selbst, weil schon etwas anderes vorher da war. So kannst du eine neue Welt betreten und etwas Neues machen. Natürlich gibt es einen Punkt, an dem man das provoziert, aber damit umzugehen, ist Übungssache. Deshalb gibt es für mich diesen bewussten Moment nicht, an dem ein neues Projekt gestartet wird. Alles ist eher eine Aneinanderreihung glücklicher Zufälle – und Enttäuschungen. Das Scheitern ist auch etwas, das unheimlich viel Energie freisetzt. Wenn etwas nicht klappt, kann man die Richtung ändern.

Sind selbstinitiierte Projekte die besseren Designprojekte und machen sie glücklicher?

Ich bin in einer privilegierten Situation, weil ich die Balance gefunden habe, Dinge, die mir Spaß machen, mit Auftragsarbeiten zu verknüpfen. Den „eigenen Scheiß“ zu machen und überhaupt nicht nach links oder rechts zu gucken, ist fantastisch! Die Projekte, die alles andere als kommerziell sind, und die ich nur für meinen Seelenfrieden mache, nehmen viel Platz in meinem Leben ein. Aber für mich ist es natürlich auch unheimlich befriedigend, bei großen Projekten und schwierigen Kunden zu wissen: Ich kann das, ich kann ihre Welt ein Stück weit öffnen oder verändern.

Lars, siehst du ‹Slanted› eher als Kunst- oder als Desigobjekt?

Nein, das ist keine Kunst, um Gottes Willen! Das ist einfach ein Magazin, das seine Leser sucht und findet. Ich mache es zusammen mit Julia Kahl, meiner Geschäftspartnerin, die in Karlsruhe lebt. Heute ermöglicht uns ‹Slanted›, ganz anders zu reisen: Wir schreiben ein paar E-Mails, besuchen Büros in einer Stadt, die wir nicht kennen und verbringen eine tolle Zeit mit Leuten, die wir vorher nicht kannten. Dann kommen wir zurück und machen uns an die Arbeit. So ein Magazin ist wunderbar – wie eine interessante Frau an meiner Seite, die viele Türen öffnet.

Wie kam es dazu, dass sich ‹Slanted› anfangs mit konkreten Designthemen auseinandersetzte und sich nun Ländern und Städten widmet?

Uns sind einfach die Schriftkategorien ausgegangen! Mit den Städten sprechen wir mehr Leute an. Die Reiseziele sind mehr oder weniger Wunschreisen. Die Leute auszuwählen ist total einfach. Über Recherche kommst du von Pontius zu Pilatus. Oft haben wir jedoch das Konzept vor Ort geändert: Wir sind nach Istanbul gefahren, um interessante Grafikdesigner zu treffen – aber wir fanden nicht so viele. Dafür gab es tolle Künstler. So haben wir neben Grafikdesignern eine ganze Reihe von Illustratoren und Künstlern präsentiert. In einer Stadt wie New York hast du eher die Qual der Wahl, vor lauter guten Leuten weißt du nicht, wo du hingucken sollst.

Was sagst du zu Florian Pfeffers Buch ‹To Do: Die neue Rolle der Gestaltung in einer veränderten Welt›?

Ich finde es großartig! Es ist bemerkenswert gut geschrieben. Ich mag diese Verschachtelungen – auf der einen Seite die Story und dazu seine Gedanken. Ich finde, dass es viel zu wenig Gestalter schaffen, eine Haltung auszudrücken. Das ist Florian in seinem Buch sehr gut gelungen. Das einzig Komische ist der Geruch des Covers. Ein Freund von mir hat das Buch gekauft und musste gleich den Einband abreißen. (lacht)

Florian, den letzten ‹:output Award› gab es 2014. Wird es in absehbarer Zeit wieder eine neue Runde geben?

Nein, das Projekt haben wir eingestellt. Der erste Award war 1998, da war es total sinnvoll. Es gab keine Plattform für Studentenarbeiten und der Award war eine tolle Möglichkeit, sie zu verbreiten. Heute hat jeder Student seinen Blog und twittert seine Arbeiten. Wir haben gemerkt, dass der Ursprungsgedanke von ‹:output› verloren ging. Der ‹:output Awardwar großartig, aber man muss auch wissen, wann genug ist.

Mit dem Satz «Die Welt ist ein Entwurf» zitierst du Otl Aicher sinngemäß – Was verstehst du unter einem Entwurf?

Wenn man auf die Welt wie auf einen Entwurf blickt, dann ist alles offen. Ich kann die Welt formen, sie in die Hand nehmen und mir Gedanken darüber machen, wie ich sie anders formulieren könnte. Das bedeutet, dass es deutlich mehr Dinge als eine DIN-A4-Seite gibt, die man gestalten kann – und die sind alle so miteinander verflochten, dass sie gar nicht mehr von einander zu trennen sind.

Glaubst du, dass die Welt auch aus einem Angestelltenverhältnis heraus gestaltbar ist?

Ja natürlich! Ich glaube, dass es nicht wichtig ist, ob man selbstständig oder angestellt arbeitet. Ich arbeite ja auch mit Angestellten zusammen – mit den Angestellten unserer Kunden. Die wenigsten sind ihr eigener Chef oder haben eine kleine Firma. Wenn du beispielsweise mit dem mittleren Management von VW zu tun hast, spürst du plötzlich, dass du an einem ganz schön langen Hebel sitzt. Das ist natürlich auch eine Einstellungsfrage: Du musst dir bewusst machen, dass du, wenn du etwas verändern willst, die Möglichkeiten dazu hast oder sie dir schaffen kannst.

Soll Design heute Aktivismus sein?

Nein! ‹Soll› hieße ja, dass ich wüsste, wie es geht und Ratschläge geben kann, wie man was machen soll. Das Interessante ist, dass Design Aktivismus sein kann. Die Frage ist daher: «Mache ich das, was ich gut kann und gern mache?» Wenn es so ist, kann ich etwas Anständiges auf die Beine stellen. Handlungsanweisungen würden zu einer totalen Verarmung der Designlandschaft führen.

Ist Konsum als passive Tätigkeit auch Gestaltung oder fängt Gestaltung erst bei bewusster, aktiver Handlung an?

Konsum ist total wichtig, weil es nicht funktioniert, nicht zu konsumieren. Wir können aber überlegen, wie wir was verbrauchen – das ist eine Entscheidung, die jeder treffen muss. Einfach nur abzuwarten, bis man tot ist, ist keine aufregende Option. Deshalb finde ich die negative Konnotation des Wortes ‹Konsum› nicht besonders hilfreich. Viele Leute sagen «Konsum ist unser Problem!». Das möchte ich sehen, wie die das hinbekommen, nicht zu konsumieren. Ich konsumiere ja auch Bio-Essen. Natürlich ist Konsum ein Gestaltungsmittel und man kann beobachten, dass die Art und Weise zu konsumieren immer wichtiger wird. Konsum ist etwas Aktives.

Du schreibst «Die Wahrheit ist, dass es keine Wahrheit mehr gibt.» Was meinst Du damit?

Als ich neunzehn war, ist die Mauer gefallen. Davor gab es die ‹Guten› und die ‹Bösen› und je nach dem, auf welcher Seite man stand, war die Welt gefährlich. Die Welt war aufgeteilt und es war klar, wie der Hase läuft. Diese Welt und unser Lebensgefühl haben sich sehr verändert. Mit Konsequenzen im Guten wie im Schlechten – mit Verwirrung und Verunsicherung. ‹Wahrheit› steht für ‹Absolutheit› und ‹Gewissheit› – in diesem Sinne gibt es keine Wahrheit. Das heißt aber nicht, dass uns nichts mehr treibt. Gerade diese Veränderungen fordern uns heraus. Ich finde es prima, dass viele Dinge gleichberechtigt nebeneinander existieren können. Wenn man beispielsweise über Holland hinweg fliegt, sieht man diese Tulpenfelder – das sieht total cool aus, es ist aber nur eine Blumensorte. Ich glaube, dass eine wilde Bergwiese interessanter ist. Es gibt keine absolute Wahrheit, die verkündbar ist – auch nicht in der Gestaltung.

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