I Like Birds & PBLC | Stilvorlagen https://www.stilvorlagen.de Eine Vortragsreihe zu Design und Gesellschaft Wed, 28 Aug 2019 13:29:10 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.9.3 Vortrag von PBLC & I LIKE BIRDS https://www.stilvorlagen.de/portfolio/vortrag-pblc-i-like-birds/ Fri, 22 May 2015 16:15:43 +0000 http://stilvorlagen.de/?post_type=portfolio&p=6061 Den fünften Vortrag der Stilvorlagen 8 hielten Susanne Kehrer und André Gröger (I LIKE BIRDS, Hamburg) und Doro Sthamer, Thomas Ackermann und Daniel Behrens (PBLC, Hamburg). I LIKE BIRDS entwickeln mit viel Liebe zum Detail Bücher, Illustrationen und Installationen. Mit ihrem oft spielerischen Zugang geben sie Informationen eine eigene visuelle Sprache. PBLC erarbeiten Designkonzepte und…

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Den fünften Vortrag der Stilvorlagen 8 hielten Susanne Kehrer und André Gröger (I LIKE BIRDS, Hamburg) und Doro Sthamer, Thomas Ackermann und Daniel Behrens (PBLC, Hamburg). I LIKE BIRDS entwickeln mit viel Liebe zum Detail Bücher, Illustrationen und Installationen. Mit ihrem oft spielerischen Zugang geben sie Informationen eine eigene visuelle Sprache. PBLC erarbeiten Designkonzepte und Strategien analytisch und prozessorientiert. Sie suchen nach klaren visuellen Aussagen, vor allem im Corporate Design und in der Signaletik.

Ein toller letzter Vortragsabend bei den Stilvorlagen 8

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Workshop zu PBLC & i like birds https://www.stilvorlagen.de/portfolio/workshop-pcbl-i-like-birds/ Sun, 26 Apr 2015 18:12:49 +0000 http://stilvorlagen.de/?post_type=portfolio&p=4337 Der Workshop zu PBLC und I like birds befasste sich mit unterschiedlichen Kartentypen und deren Abstraktion. Jede Gruppe erhielt dabei einen anderen Kartentypus – Grundriss, Streckennetz, Höhenlinien und Flugspuren. Durch die detaillierte Auseinandersetzung und der Erkennung der Form- sprache sollte die Zweidimensionalität der Karte und deren Räumlichkeit abstrahiert werden. Details, Ausschnitte als auch das ganze…

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Der Workshop zu PBLC und I like birds befasste sich mit unterschiedlichen Kartentypen und deren Abstraktion. Jede Gruppe erhielt dabei einen anderen Kartentypus – Grundriss, Streckennetz, Höhenlinien und Flugspuren. Durch die detaillierte Auseinandersetzung und der Erkennung der Form- sprache sollte die Zweidimensionalität der Karte und deren Räumlichkeit abstrahiert werden. Details, Ausschnitte als auch das ganze Bild konnte dabei übernommen werden und als Inspiration dienen.

Plakate von:

Artur Neufeld
Dominik Thieme
Malte Tröger
María Inés Suárez Hölters
Lena Musmann
Julia Keltsch
Anja Kapschütz
Cristina Poelk

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Interview mit PBLC https://www.stilvorlagen.de/portfolio/interview-pblc/ Sun, 26 Apr 2015 12:47:22 +0000 http://stilvorlagen.de/?p=4253 Wie würdet ihr euch bzw. euer Designbüro beschreiben? Daniel Behrens (DB): Konstruktiv, konzeptuell. Wir entwickeln, wenn möglich, Gestaltungslösungen aus dem Inhalt heraus. Thomas Ackermann (TA): Das ist uns ganz wichtig. Wir versuchen, den Inhalt und den Kontext der Aufgabe zu verstehen und reflektieren unsere Gedanken in der Gestaltung. Wir sind zudem „Raster-Nerds“ und organisieren und…

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Wie würdet ihr euch bzw. euer Designbüro beschreiben?

Daniel Behrens (DB): Konstruktiv, konzeptuell. Wir entwickeln, wenn möglich, Gestaltungslösungen aus dem Inhalt heraus.
Thomas Ackermann (TA): Das ist uns ganz wichtig. Wir versuchen, den Inhalt und den Kontext der Aufgabe zu verstehen und reflektieren unsere Gedanken in der Gestaltung. Wir sind zudem „Raster-Nerds“ und organisieren und sortieren gerne.
DB: Tabellen machen…
Doro Sthamer (DS): …Informationen abbilden…
DB: …mit Informationen umgehen und strukturieren.

Wie schwer war es, die Selbstdarstellung für euer Büro zu entwerfen?

DB: Die Namensfindung hat sehr lange gedauert.
DS: Wir haben schon eine Weile gebraucht, bis wir zu einem Ergebnis gekommen sind. Die Schrift gab es schon, da Daniel die Schriftgestaltung schon fertig hatte und wir uns entschieden hatten, diese als unsere Hausschrift zu nehmen. Die anderen Produkte, Briefbögen, Visitenkarten, Website, Neujahrskarten etc. kamen nach und nach. Das haben wir neben bestehenden Jobs entwickelt und es musste oft geschoben werden weil die Auftragsarbeiten Vorrang hatten.
TA: Ungefähr ein halbes Jahr haben wir uns immer regelmäßig zu einem Diskutierabend getroffen, um herauszufinden, was für ein Bild sich ergibt, wenn wir unsere Portfolios zusammenzulegen.

Welche Voraussetzungen braucht man eurer Meinung, um sich als Grafikdesigner selbstständig zu machen?

DS: Einen starken Willen, den Wunsch – und die Entschiedenheit, eigenverantwortlich arbeiten zu wollen.
DB: Man muss sich darüber bewusst sein, dass man ständig sehr aktiv sein muss. Es fließt sehr viel Zeit in die Arbeit, und man macht mehr als nur Gestalten. Die Gestaltung ist eigentlich ein relativ kleiner Teil der Selbstständigkeit – maximal 50 Prozent, ich würde eher sagen weniger. Sehr viel Zeit geht in Kommunikation und Organisation.
DS: Man ist ja für mehr als nur für den Entwurf verantwortlich, auch für das ganze Drumherum.
TA: Das muss man auch ein bisschen aushalten, oder aushalten wollen. Man nimmt das auch mal abends mit ins Bett. Und es kann schon schlaflose Nächte produzieren. Man kann die Arbeit nicht einfach im Büro lassen, sondern ist immer eingespannt. Mit der eigenen Person steht man für alles gerade – vom Entwurf bis zu den Finanzen.

Gibt es einen Trend, den ihr nicht mitgemacht bzw. bewusst nicht mitgemacht habt? – Wenn ja, welchen?

DB: Wir sind so fernab von jeglichen Trends. (lacht) Das kennen wir überhaupt nicht, was bedeutet denn das Wort eigentlich, Trend?!
TA: Ich glaube, wir waren auch noch nie trendy, oder? Irgendwie finden uns die Leute nicht „hipp“. Kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen.
DS: Also wir haben auf jeden Fall nicht bewusst irgendwelche Trends verfolgt.
DB: Aber wir nehmen bestimmte Entwicklungen ja auch wahr und versuchen sie zu reflektieren und uns dazu zu verhalten.

Wie ist die Arbeit bei euch aufgeteilt? / Habt ihr eure Arbeit aufgeteilt?

DS: Je nach Projekt entscheiden wir, wie viele Leute dafür gebraucht werden und wer die Organisation und Kommunikation übernimmt.
TA: Und einer im Büro kümmert sich um die Finanzen und die ganzen Sachen, die an den Steuerberater müssen. Diese Aufgabe tauschen wir aber durch.

Was bedeutet Design für euch?

DB: Gestaltung der eigenen Umwelt. Kultur.
DS: Die Welt verbessern. (lacht) Probleme lösen, im besten Falle. Strukturen finden, die etwas verbessern können.
DB: Abläufe verbessern, Sachen vereinfachen, aber auch schöner machen – das klingt immer so blöd, aber natürlich geht‘s einfach um Ästhetik.

Hattet ihr schon früh Vorstellungen eures Berufes?

TA: Ja.
DS: Ja.
DB: Nein, ich hatte nicht direkt Vorstellungen davon. Ich bin auch der einzige, der kein Praktikum gemacht hat und direkt nach dem Studium selbstständig geworden ist. Ein wenig fehlte mir vielleicht das Modell. Ich wusste gar nicht genau, wie das funktionieren soll. Am Ende des Studiums habe ich dann gemerkt, dass für mich gerade nichts anderes in Frage kommt.

Ratet Ihr Studierenden, sich gleich nach dem Studium selbstständig zu machen?

Alle: Es kommt drauf an…
TA: Wenn man sich vorstellen kann, dass das funktionieren wird, ja! Man braucht natürlich auch etwas zu tun. Ein paar Kontakte sollte man schon haben. Es wird immer eine Herausforderung sein, davon zu leben.
DB: Man darf nicht daran zweifeln! Wenn man merkt, dass man nicht weiß, ob es richtig ist und ob man es schafft, sollte man es lassen. Man muss sich darauf einstellen, dass es auch ein stückweit anstrengend ist, damit genügend Geld zu verdienen. Man muss auch aktiv sein, Leute ansprechen und kontaktfreudig sein.

Wer oder was inspiriert euch? – Habt ihr Vorbilder?

DB: So viele Sachen inspirieren uns, beispielsweise Bäume, Häuser – Autos aber nicht – Stadt. Gelegentlich Grafikdesign. Aber auch Texte. Man kann sich gar nicht davor verschließen, man nimmt es ja einfach auf. Wer wären Leute, die uns inspirieren?
TA: Wahrscheinlich am ehesten die 1950er bis 1970er Jahre. Stilistisch jedoch die alten Schweizer. Ich weiß nicht, ob man das dann Vorbilder nennen kann, aber die haben wir uns auf jeden Fall früher angeguckt.
DB: … Konstruktivismus…
TA: … Funktionalismus.

Mit wem würdet ihr gerne einmal zusammenarbeiten? Von welchem Projekt träumt Ihr?

DB: Es gibt auf jeden Fall ein paar Sachen, die wir ganz gerne machen würden und die wir uns gut vorstellen können. Aber wir können jetzt nicht sagen was, das ist geheim, das würde uns selbst zu sehr unter Druck setzen.
TA: Und weil wir auch gar keine Ahnung haben, wie wir da rankommen sollen. Das müssen wir uns erst noch überlegen. Wenn wir das wissen, dann versuchen wir es!

Wie geht ihr mit negativem Kundenfeedback um?

DS: Was ist negatives Feedback – also ein Feedback, das auf ein Problem hinweist, das würde ich nicht als negativ betrachten, sondern als einen berechtigten Hinweis – dann muss man dafür eine Lösung finden. Negatives Feedback wäre, wenn ein Kunde sagt…
DB: „Das gefällt mir aber gar nicht!“
DS: „Das ist alles total blöd und doof!“
DB: „Meine Frau hat auch gesagt, die Farbe würde nicht passen!“
DS: Genau! (lacht) Aber so was passiert ja nicht. Wenn Kritik kommt oder darauf hingewiesen wird, dass etwas nicht funktioniert, dann ist das konstruktiv.
DB: Mit der Zeit wird man auch entspannter. Ich meine, so alte Hasen sind wir jetzt nicht… Aber man lernt auch schlüssige Argumente zu akzeptieren und nicht persönlich zu nehmen, sondern auf die Arbeit zu beziehen. Wir betrachten ja auch unsere eigene Arbeit kritisch und üben gegenseitig Kritik.
TA: Stimmt. Bevor wir zum Kunden gehen, haben wir uns gegenseitig so scharf kritisiert, dass uns Kritik vom Kunden nichts mehr ausmacht.

Wie viele Schritte liegen zwischen ersten Ideen und dem Endprodukt?

DS: Das ist sehr unterschiedlich.
TA: Manche Sachen sind in drei Tagen fertig. Viele unserer Lieblingsarbeiten haben genau einen Tag gedauert. Es gibt aber auch Projekte, die ein bis drei Jahre gedauert haben.
DB: Durch die intensive Beschäftigung damit und durch das Feedback gewinnt es an Qualität. Dafür ist ganz gut, eine Arbeit kurz liegen zu lassen und Abstand zu bekommen.

Wie viel Freiheit und Vertrauen geben euch eure Kunden?

DB: (lacht) 100 Prozent!
TA: Schon sehr viel, habe ich das Gefühl.
DB: Weil sich viel auf persönlicher Ebene abspielt. Es gibt ein Grundvertrauen, wenn man sich auf einer Ebene gut unterhalten kann und den gleichen Humor hat.

Habt ihr manchmal auch „die Schnauze voll“?

DB: Ja! Außer von Interviews, die könnten wir wochenlang geben! Das macht richtig Spaß. (lacht)
TA: Ja, na klar hat man manchmal genug, aber es kommt erstaunlich selten vor – also ich finde, wir haben ziemlich viel Glück, dass uns keiner so wirklich auf die Nerven geht.

Könnt ihr es euch leisten, eigene Projekte zu machen?

TA: Ja. Nicht so viele, wie wir uns ursprünglich vorgenommen haben, aber es passiert trotzdem noch.

Warum habt ihr als Standort Hamburg gewählt?

DS: Wir haben hier alle gewohnt und studiert – Hamburg hat sich daher angeboten.
DB: Wir hatten hier schon unser Umfeld, ein kleines Netzwerk, und auch das Gefühl, dass Hamburg eine ganz interessante Stadt sei, dass und man hier eine Menge machen könne.

Gibt es Tipps, die ihr uns mit auf den Weg geben könnt?

DS: Am besten nicht kostenlos arbeiten. Der Wert von Design wird sehr häufig ziemlich niedrig eingeschätzt. Man sollte auch schon während des Studiums praktische Erfahrung sammeln. Es ist viel wert, wenn man in Büros mal hinter die Kulissen geschaut hat. Natürlich ist es etwas anderes, ob man ein Studienprojekt gestaltet oder einen Auftrag hat und dabei wirklich zu einem Ergebnis kommen muss, das dann unter bestimmten Bedingungen funktionieren muss.
TA: Ich würde das gerne nochmal unterstreichen: sich nicht unter Wert verkaufen! Wie oft hört man:„Willst du das nicht machen? Dir macht das doch Spaß!“ oder „Das ist doch gut für dein Portfolio!“ – Man kann es vielleicht günstiger machen, aber wir schaden uns letztendlich alle dadurch nur selber. Vielleicht von den Dozenten aktiv fordern, dass sie erklären, wie man Angebote schreibt und was die Arbeit Wert ist.

Ein Ausblick in die Zukunft: Wo wollt ihr hin und was können wir erwarten?

TA: Wir werden den Staat übernehmen. (lachen)
DS: Verraten wir nicht!
DB: Es gibt definitiv noch ein paar Sachen, die noch anstehen, worauf wir uns freuen. Es kann also nochmal richtig spannend werden!

Wollt ihr noch etwas sagen?

TA: Ich grüße alle, die mich kennen
DB: Hallo Mami.

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Interview mit I LIKE BIRDS https://www.stilvorlagen.de/portfolio/interview-i-like-birds/ Sun, 26 Apr 2015 11:09:45 +0000 http://stilvorlagen.de/?p=4237 Wie würdet ihr euch bzw. euer Designbüro beschreiben? André Gröger (A): Wir sind ein Designbüro mit Schwerpunkt auf Printmedien. Wir machen unter anderem Illustrationen, Editorial Design und Installationen, aber auch Identities, Branding und freie Projekte. Besonders wichtig bei unserer Arbeit ist, dass wir uns mit ihr identifizieren können, uns mit ihr wohl fühlen. Bevor das…

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Wie würdet ihr euch bzw. euer Designbüro beschreiben?

André Gröger (A): Wir sind ein Designbüro mit Schwerpunkt auf Printmedien. Wir machen unter anderem Illustrationen, Editorial Design und Installationen, aber auch Identities, Branding und freie Projekte. Besonders wichtig bei unserer Arbeit ist, dass wir uns mit ihr identifizieren können, uns mit ihr wohl fühlen. Bevor das nicht der Fall ist, wird auch nichts publiziert. Unser eigener Anspruch ist in diesem Sinne sehr groß, wobei wir glücklicherweise bei unserer Arbeit sehr flexibel sind.

Wie schwer war es, die Selbstdarstellung für euer Büro zu entwerfen?

Susanne Kehrer (S): Wir hatten zwar eine ungefähre Vorstellung, in welche Richtung wir arbeiten wollten, aber wir hatten keinen Businessplan. Es war eine natürliche Entwicklung. Wir haben einige Dinge ausprobiert, viel gelernt und sind daran gewachsen.
A: Man hat oftmals selbst nur wenig Einfluss auf gewisse Dinge, beispielsweise den Bekanntheitsgrad. Es spielen so viele Kleinigkeiten eine Rolle. Wir haben uns relativ schnell etabliert, wobei wir das gar nicht direkt gemerkt haben. Wir machen unsere Arbeit so, dass wir und der Kunde damit zufrieden sind – von dem ganzen Drumherum bekommen wir relativ wenig mit.

Welche Voraussetzungen braucht man eurer Meinung, um sich als Grafikdesigner selbstständig zu machen?

A: Auf dem Weg in die Selbstständigkeit kommst du um das Bürokratische leider nicht herum – auch wir nicht und mussten uns daher durch den administrativen Dschungel schlagen. Dadurch dass wir bislang in administrativen Bereichen wenig Erfahrung hatten, hat es uns das sicher nicht leichter gemacht.
S: Wir haben auf dem Weg zur Selbstständigkeit oftmals gemerkt, es reicht nicht aus nur Designer zu sein. Du musst dich auch als eine Art Geschäftsmann präsentieren: du musst mit Kunden umgehen, professionelle E-Mails schreiben. Das war auf jeden Fall eine große Umstellung für uns, aber auch ein Entwicklungsprozess, bei dem wir viel lernen konnten.

Gibt es einen Trend, den ihr nicht mitgemacht bzw. bewusst nicht mitgemacht habt? – Wenn ja, welchen?

S: Wir versuchen unsere eigene Arbeit nicht von anderen äußeren Einflüssen abhängig zu machen. In dem Sinne orientieren wir uns nicht an Trends oder gucken, was gerade modern ist. Was für uns einen besonderen Stellenwert hat, ist, dass wir unser Erscheinungsbild stark mit dem Inhalt verknüpfen. Dabei entwickelt sich eigentlich immer eine ganz eigene Formensprache und eine visuelle Erscheinung.

Wie ist die Arbeit bei euch aufgeteilt? / Habt ihr eure Arbeit aufgeteilt?

A: Wir versuchen so viel wie nur möglich, gemeinsam zu machen, von der Konzeption bis hin zur Umsetzung. Mein Augenmerk liegt eher auf dem Illustrationsbereich, Susanne dagegen ist eher für Editorial und Typografie zuständig.
S: Wobei man das nicht so verallgemeinern darf. Oft zeigt mir André seine Illustrationen, die ich natürlich mit anderen Augen sehe und beurteile. Es kommt sogar vor, dass ich direkt in seinen Illustrationen layoute. Auf diesem Weg profitieren wir von dem Blickwinkel des anderen, wodurch sich unsere Arbeitsweise stark vermischt.
A: In der Regel ist es so, dass wir uns auch immer untereinander austauschen – und es eigentlich nie vorkommt, dass einer komplett alleine an einem Projekt arbeitet – da harmonieren wir immer recht gut.

Was bedeutet Design für euch?

A: Design ist für mich ein Handwerk. Wir suchen als Gestalter eine passende Lösung für bestimmte Aufgaben.

Hattet ihr schon früh Vorstellungen eures Berufes?

A: Die Idee ein eigenes Büro zu gründen, entwickelte sich bei unserer Suche nach einem passenden Wunsch-Arbeitsplatz. Allerdings haben wir nicht wirklich etwas richtiges Gefunden ohne Abstriche machen zu müssen. So gründeten wir kurzerhand 2010 unser Studio I LIKE BIRDS. Und jetzt können wir glücklicherweise genau das machen, was wir wollen.
S: Da kann ich nur zustimmen, wir hatten schon recht früh eine gewisse Lebensvorstellung, die wir anstrebten. Wir genießen es die Freiheit zu haben unsere Zeit selbstbestimmt einteilen zu können.

Ratet Ihr Studierenden, sich gleich nach dem Studium selbstständig zu machen?

S: Nach dem Studium waren wir noch nicht selbstständig, das hat sich dann erst später herauskristallisiert. Ich hatte eine Assistenz der Fachhochschule Mainz für ein Jahr, und André war Freelancer. Es gibt keinen optimalen Zeitpunkt für eine Existenzgründung da es immer eine sehr subjektive Entscheidung ist, die jeder für sich treffen sollte. Je nach Persönlichkeit gibt es Menschen, die mit der Freiheit und dem gewissen Risiko etwas besser umgehen können als andere. Der Weg der Selbstständigkeit ist für den Wunsch nach einem gefestigten Job und der Gewissheit, was auf einem am Montag zukommt mit Sicherheit der falsche. Kurzum: es ist eine sehr individuelle Frage, bei der ich auch gar nichts empfehlen kann.
A: Man darf jedoch die ganzen Überraschungen, welche die Selbständigkeit mit sich bringt, nicht außer Acht lassen – ob nun positiv oder negativ, das kann man auslegen wie man möchte.

Wer oder was inspiriert euch? – Habt ihr Vorbilder?

S: Wir gehen gerne ins Museum und schauen uns Kunst an, aus der wir viel Inspiration ziehen. Besonders mit Künstlern wie Magritte oder auch Erwin Wurm können wir uns identifizieren. Aber auch der Alltag und deren kleine Begegnungen verhelfen uns zu neuen Ideen. Das können beispielsweise die Stoffbezüge mit grafischen Mustern in der Bahn sein.
A: Vorbilder – Da es in jedem Bereich Leute gibt, die tolle Sache erschaffen und deren Arbeit wir respektieren, können wir keine eindeutig benennen.
S: Wir mögen Menschen, die machen, worauf sie Lust haben, das durchziehen und dazu stehen, wer sie sind und sich einfach treu bleiben.

Mit wem würdet ihr gerne einmal zusammenarbeiten? Von welchem Projekt träumt Ihr?

S: Interdisziplinäre Projekte mit Leuten aus anderen Bereichen, beispielsweise aus der Wissenschaft, der Biologie oder auch aus der Informatik, finde ich in der Regel sehr spannend und anregend, denn dadurch erfährt man unglaublich vieles und neues und bekommt Informationen, die man als Designer meistens nicht so einfach bekommt. Und ein Traum für uns wäre es standortunabhängige Projekte zu machen, sodass wir auch für eine gewisse Zeit unser Büro ins Ausland verlagern könnten.

Wie geht ihr mit negativem Kundenfeedback um?

S: Damit haben wir relativ wenig Erfahrung. Es gab bislang selten die Situation, dem Kunden erklären zu müssen, dass man gelernter Designer ist und dass die eigene Arbeit Hand und Fuß hat, wenn dieser den Wunsch hat selbst Gestalter zu sein.
A: Generell gehen wir positiv auf Kundenfeedback ein und suchen einen gemeinsamen Weg. Für uns ist es wichtig, dass der Kunde und wir als Designer mit dem Endprodukt glücklich sind.

Wie viele Schritte liegen zwischen ersten Ideen und dem Endprodukt?

A: Manchmal geht es schneller, manchmal braucht es aber auch seine Zeit.
S: Reguläre Arbeitsschritte wie das Brainstorming oder auch die ersten Skizzen bilden die Grundlage für die weitere Realisierung eines Projektes. In der Regel dauert jedoch die Ideenfindung am längsten, wogegen die Umsetzung dann recht schnell erfolgt.

Wie viel Freiheit und Vertrauen geben euch eure Kunden?

S: Wir sind sehr vom Vertrauen der Kunden abhängig, haben diesbezüglich nur positive Erfahrung gemacht, wahrscheinlich weil uns Kunden mittlerweile kennen und wissen, was auf sie zukommt.
A: Im Laufe der Zeit hat man sich einen gewissen „Arbeitenfundus“ zugelegt: Man hat eine Website, auf der man sich der Öffentlichkeit präsentiert. Auf diese Weise sehen unsere Arbeitgeber, was wir produzieren – und es ist nicht zu erwarten, dass eine Arbeit mit ganz anderem Stil verlangt wird.

Habt ihr manchmal auch „die Schnauze voll“?

S: Ja! (lacht)
A: Wir haben für uns gemerkt, dass wir die Arbeit auch einfach mal ruhen lassen müssen, um einen gewissen Abstand zu gewinnen. Ansonsten fällt es sehr schwer, sich wieder „kreativ aufzuladen“ und inspiriert zu werden.

Könnt ihr es euch leisten, eigene Projekte zu machen?

A: Wenn wir das mit unserer Zeitplanung vereinbaren können, dann sind wir für eigene Projekte immer zu haben. Man muss einfach genau ausloten, dass man genügend Zeit für Projekte hat, damit am Ende nichts Halbfertiges entsteht.
S: Meisten ist es so, dass die freien Projekte bei uns einen längeren Zeitraum beanspruchen, so ziehen sich manche Projekte auch ein wenig, weil es uns anders nicht möglich ist.

Warum habt ihr als Standort Hamburg gewählt?

A: Ich denke, bei uns war unser Bauchgefühl sehr entscheidend. Wir kamen nach Hamburg und fühlten uns gleich willkommen, dass wir gleich gesagt haben – das wird unser Standort!

Gibt es Tipps, die ihr uns mit auf den Weg geben könnt?

S: Den Tipp, den ich Studenten geben kann ist: Genießt die Zeit als Student, nehmt euch Zeit für euer Studium – selbst, wenn ihr im Semester nur ein Projekt in Angriff nehmt. Es ist eure einzige Chance, sich die Zeit zu nehmen, um herauszufinden, wer man als Gestalter überhaupt ist. Sich selbst zu entfalten, sich auszuprobieren und zu lernen, Fehler zu machen, denn später im Berufsleben ist das nahezu unmöglich. Da zählt es die Kompetenzen abzurufen – und für die eigene persönliche Entwicklung, die ganz viel Zeit braucht, ist oftmals leider kein Platz.

Ein Ausblick in die Zukunft: Wo wollt ihr hin und was können wir erwarten?

A: Wir haben geplant, Praktikanten bei uns anzunehmen, das Büro aber weiterhin relativ klein zu halten. Also keine 20- bis 30-Mann-Agentur, sondern wir stellen uns vor, das Büro zu viert weiterzuführen.

Wollt ihr noch etwas sagen?

S: Nö! (lacht)
A: So ein Wasser würde ich gerne noch trinken.

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