Workshop zu Nina Juric

Stilvorlagen 10 — Workshop 2

LETTERS WILL BE YOUR FRIENDS

Im Workshop „Letters will be your friends“ setzten wir uns damit auseinander setzen, wie Typografie ohne ein festes Medium oder Format dargestellt werden kann. Über die analoge und digitale Herausfordung mit dem Umgang der Buchstaben wollen wir uns dem Themengebiet von Nina Juric nähern: Type in Motion!

Dazu bekamen die Gruppen jeweils einen Buchstaben aus dem Wort „MOTIONS“ welcher in eine digitale Animation übersetzt wurde. Die Bewegung oder die Metamorphose des Buchstaben sollte analog gelöst werden. Abschließend wird zu jedem Buchstaben ein Plakat entworfen und die Animationen für einen Kurzfilm zu „MOTIONS“ zusammengefügt.

Konzept – M
Jana Schmidt & Timo Wrage

Entgegen unserer Vorstellungen entwickelte sich die Installation zu etwas Neuen und Unerwarteten. Wir brachen damit nicht nur unser eigenes Bild von den klaren Linien im „M“, sondern auch in der Bewegung das Bild des Betrachters. Die frei schwingenden schwarzen Fäden, gehalten durch den weißen Rahmen treten deutlich aus dem weißen Hintergrund hervor. Durch eine Veränderung des Blickwinkels verliert das „M“ an Bedeutung und es entsteht eine abstraktere, aber detaillierte feine Form.

Konzept – O
Melina Jaensch & Christoph Lehner

Bei der Umsetzung unserer Workshop-Idee den Buchstaben „O“ zu animieren, konnten wir uns schnell darauf einigen, dass sich unsere Aktion innerhalb eines festgelegten Raumes bewegen sollte. Somit bauten wir einen halb geöffneten Kubus, welcher uns als Set diente. Das „O“ sollte organisch sein und sich innerhalb dieser Wände bewegen, um letzen Endes die Form des Buchstaben zu finden.
Dies gelang uns durch einen spiralförmigen Gegenstand (Treppenläufer), welcher sehr beweglich und in der Länge und Kürze zu variieren ist. Wir bewegten unseren Treppenläufer in verschiedene Richtungen, bis er zu seiner endgültigen Form fand.

Konzept – T
Natalie Forster & Niclas Wentz

Für die analoge Prozessentwicklung wollten wir mit den Schlagbegriffen Verformung, Verschwinden und Bewegung arbeiten. Uns kam die Idee mit Hilfe von Negativformen des Buchstabens „T“ mit Gelatine und Pudding einzufrieren. Die eingefrorenen Buchstaben sollten nun anhand von Hitze und Bewegung in der Zeit des Prozesses, miteinander kooperieren und sich nach und nach auflösen.
Für den Hintergrund diente ein Konstrukt, welches ebenfalls Bewegung zeigt. Die Weiterentwicklung davon ist ein digital animiertes Video, welches die Bewegung und Veränderung des Letters zeigt.

Konzept – I
Ayala Avraham & Stella Richter
Titel: „Furry-Tale“

Mit unserer Arbeit wollen wir erforschen, inwieweit es möglich ist Bewegung und Struktur auf eine analoge Weise mit der Typografie zu vereinen. Das „I“ fügt sich in unserem Fall komplett in das Gesamtbild ein. Es ist aber auch gleichzeitig ein völlig losgelöster Buchstabe, der sich komischerweise sofort erahnen lässt. Egal ob starr oder in Bewegung.

Konzept – O
Anne Richter & Thomas Stempel

Für die Animation und das Plakat bekamen wir den Buchstaben „O“ zugewiesen. Für uns war schnell klar, dass wir unbedingt mit knalligen Farben agieren wollten. Auch ließen wir dem Zufall und dem experimentellen Arbeiten eine große Rolle an unserem Ergebnis zukommen. Wir entschieden uns mehrere O-förmige Wasserbahnen auf einer Overheadfolie mittels einer Pipette zu ziehen, um anschließend Farbe darauf tropfen zu lassen. Um den Effekt der nun ineinander laufenden Farben noch zu verstärken, pusteten wir nun von verschiedenen
Seiten bis die Farben sich zu einem spannenden Endergebnis vermischt hatten. Beim Schneiden der Animation konzentrierten wir uns auf das durch das Pusten erzeugte Fließen der Farben.

Konzept – N
Dorothea Schmidle & Ricardo Bachmann

Ein für uns sehr eingehendes Schlagwort ist hierbei die Verzerrung und der damit verbundene Verlauf, der sich in einer rhythmischen Bewegung zeigt. Beides gleicht einem stetigen Fluss in dem sich der Buchstabe entwickelt und oft andeutet. Es ist ein Versuch den Buchstaben „N“ nicht gezielt leserlich darzustellen, vielmehr ihn anhand seiner typischen Merkmale nachzuvollziehen. Gegen Ende der Animation wird der Buchstabe in seiner voller Entfaltung präsentiert und für jeden erkennbar.
Harte Schnitte unterstützen dieses Szenario. Der Fokus liegt darauf, diesen Effekt ohne eine vollständige Digitalisierung zu erzeugen.

Konzept – S
Laura Stieg
Titel: „Line as object“

Wie viele Linien braucht man, um einen Buchstaben möglich simpel darzustellen? Kann man mit Symmetrie und Parallelen Räumlichkeit erschaffen?
Ich finde es sehr interessant, wie man Dinge darstellen kann, ohne die eigentlichen Konturen abzubilden. So funktioniert das auch mit Buchstaben: Das „S“ lebt nicht von der Kontur oder einer Fläche, sondern den gerade gezogenen Strichen, die durch Knicke einen Raum bilden. Eine Linie kommt nach der Anderen, bis der Buchstabe erkennbar ist und geht dann wieder. Damit möchte ich zeigen, dass man überhaupt keine großen, komplizierten Dinge braucht, um Interessantes darzustellen.
Mein Ziel war es, dass man das Plakat nur im Zusammenhang mit der Animation „versteht“. Da ich auf dem Plakat nicht einfach nur wieder das „S“ abbilden wollte, habe ich es in seine Einzelteile gelegt und die hübsch angeordnet (obwohl das mit dem hübsch ja Geschmackssache ist).