Workshop zu Metahaven

Stilvorlagen 10 — Workshop 4

Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse eines 1 1/2 wöchigen Workshops, in Vorbereitung auf den
Vortrag von dem Designduo Metahaven.
Die Aufgabe war es sich kritisch und aus verschiedenen Blickwinkeln mit dem Konzern IKEA und seinen Produkten auseinander zu setzen. Die Endresultate zeigen Statements zu eingenommen Positionen.

Laura
Wie einfach ist es, ein IKEA Möbelstück mit so wenig Geld wie möglich, nachhaltig und einem geringen know-how nachzubauen? Um der Frage auf den Grund zu gehen habe ich mir den Nachttisch „RAST“ (s. Bild links) als Vorlage ausgesucht und mich mit zwei gleichgroßen Holzgemüsenkisten (ein Geschenk von dem Gemüsehändler um die Ecke), einem Hammer, einer Säge, Schleifpapier (1€) und Nägeln (1,50€) ausgerüstet. Die erste Schwierigkeit bestand darin, die Gemüseflecken auf der Kiste möglichst gut abzuschleifen, damit der Tisch sauber ist und nicht zu schimmeln beginnt. Nachdem ich die Tackernadeln unter großer Anstrengung aus den Kisten gezogen habe (ich bin nicht gerade die Stärkste), um die einzelnen Teile voneinander zu trennen, ging es ans fröhliche Zusammenhämmern. Jedoch zeigte sich hier das nächste Problem: Das Holz der Gemüsekiste ist viel zu dünn und instabil, sodass entweder der Nagel auf der anderen Seite wieder herauslukt oder das „Brett“ direkt bricht. Mit viel Geduld und vorsichtigem Hämmern habe ich es doch noch geschafft alle Teile zu verbinden. Das Resultat nach ca. 5 Stunden Arbeit ist ein windschiefer, instabiler Tisch (s. Bild rechts), der leider nur leichte Bücher oder Magazine tragen kann. Damit steht es definitv 1:0 für den Nachttisch Rast. Die Punkte Nachhaltigkeit und Preisgünstig gehen zwar an mein selbstgemachtes Tischchen SJÄLVGJORD, allerdings zahle ich lieber ein Paar Euro mehr und muss nicht ständig Angst haben, dass der Nachttisch unter meinem Wasserglas zusammenbricht. Fazit: Für alle bei denen es schnell gehen soll lohnt sich IKEA. Allen Bastlerfreunden da draußen würde ich zu stabilerem Holz aus dem Baumarkt raten.

Renata
„självgjord, doing things a different way“
självgjord (self-made) was an experiment on defying IKEA ́s concept of „doing things a different way“. the product took 12 hours to be produced from scratch to end, when an IKEA buying experience took an hour. Självgjord imitates the tablet table „kipsk“ and failed to fulfill the same assets as the IKEA mass produced item, although it did prove a higher feeling of attachment from the user and a lowering of cost on the production. the experiment proposes an analysis of our behavior as buyers and of the meaning of the objects that surround us.

Jana und Ricardo
Wir waren in der Kinderabteilung unterwegs und haben nach Inspirationen und Anregungen für unser Plakat gesucht. Relativ schnell ist uns dabei eine Reklamation/Rückruf für einen Artikel aufgefallen. Es handelte sich um ein Fledermauscape, welches am Hals zu eng saß und somit laut IKEA zu Strangulationen führen konnte. Wir entschieden uns dazu mit diesen Informationen zu arbeiten. Wir machten Fotos von der Reklamation und recherchierten zusätzlich Bildmaterial zu diesem Cap, da es nicht mehr im Verkauf angeboten wurde. Unsere Idee für das Plakat war, die verschiedenen Grafiken und die Typo so miteinander zu kombinieren und zu gestalten, dass ein Bezug zu IKEA entsteht. Aufgrund das in der Kinderabteilung an vielen Stellen und an Produkten selbst mit Kindersicherheit und Stiftung Warentest (Sehr Gut) geworben wird, verdeutlichten wir zusätzlich in unserem Plakat das „warning“ und „strangulation“ um darauf aufmerksam zu machen. In unserem kleinen Heft haben wir dann typografisch gearbeitet und sind genauer auf die  Informationen von IKEA eingegangen.

Stephanie und Patricia
„Einen besseren Alltag erschaffen“
Während des Workshops fiel auf, dass die Meisten in unserem Alter keine Befürworter von IKEA sind. Dennoch besitzen viele die gleichen IKEA Möbel, da sie erschwinglich und alltagstauglich sind. Unser Möbelstück aus der Gartenabteilung – ein Balkontisch – kombiniert beides. Trotz Nachteile überzeugt der Tisch durch seinen praktischen simplen Nutzen. Diese werden typografisch und durch Icons und Zeichnungen hervorgehoben. Auf dem Plakat wird die Ironie des Balkontisches, der nicht wetterbeständig ist, deutlich.

Anne und Thomas
Zunächst haben wir uns gründlich in der uns zu geteilten Küchenabteilung umgesehen. Nachdem wir genug Informationen über die verschiedenen Küchen ihre Besonderheiten, Preise und Garantien gesammelt hatten, verglichen wir die Versprechen, die Ikea nach außen propagiert mit der Realität und betrieben hierfür Recherche im Internet. Inspiriert durch einen Frontal 21 Beitrag über die illegale Rodung von Wäldern in Rumänien entschlossen wir uns unseren Fokus auf das Thema der Nachhaltigkeit zu legen und fanden heraus, dass es auf die Fyndig Küche keine Garantie gibt, was vermuten lässt, dass die Küche keine lange Haltwertszeit besitzt und daher schnell auf dem Müll landet, was nicht dem Nachhaltigkeitsgedanken entspricht. Außerdem fanden wir heraus dass lediglich 20% der von Ikea verwendeten Hölzer aus Rumänien ein Siegel für Nachhaltigkeit besitzt und somit 80% des Holzes das Ikea verwendet aus unkontrollierter und illegaler Rodung stammt und somit skrupelloser Raubbau an der Natur direkt unterstützt wird. Auf dem Plakat wollten wir zeigen, dass hinter den günstigen Preisen und der Hochglanzfassade von Ikea auch abgerodete Wälder und ausgebeutete Natur steht. Das Zine haben wir im Stil einer Ikea Aufbauanleitung als Erklärung wie wir zu dem Plakat gekommen sind gestaltet, mit dem Ikea typischen Männchen und einer Aufzählung was und wieviel davon man für das Plakat braucht.

Niclas und Timo
Das Ziel unserer Arbeiten war es, das meist verkaufteste Produkt der Bad-Abteilung von Ikea mit deren Ethos und Firmenphilosophie in Kontext zu bringen und die Massenproduktion der Klobürste durch die von IKEA angegebene Einzigartigkeit ihrer Produkte in einen Kontrast zu setzen um dem Betrachter über die Gegensätzliche Sicht der Firmenphilosophie und der vermeintlichen Realität zu verdeutlichen.

Christoph und Victoria
Die Plakatserie untersucht, ob der Verkauf von IKEA-Möbeln als Indiz für die geringe Qualität gedeutet werden kann. Bei zwei der berühmtesten deutschsprachigen Verkaufsbörsen willhaben.at und ebay-kleinanzeigen.de wurden die Aussagen von Leuten gesammelt, die ihre IKEA Stühle weiterverkauften. Wir fragten, wieso die Personen die Stühle nicht mehr haben wollten. Waren sie zu alt geworden, passten sie farbig nicht mehr zur sonstigen Einrichtung oder waren sie mit der Qualität unzufrieden?Uns ist bewusst, dass die Verkäufer selten Gründe nennen würden, die für den Verkauf nachteilig wären. Doch ist dies interessant, weil durch diesen Zweitmarkt eine weitere große Verbreitung von IKEA-Möbeln vorangetrieben wird. Als Plakatmotive haben wir Bilder von Möbeln aus den entsprechenden Anzeigen übernommen. Dadurch, dass jeder Verkäufer die Stühle selber fotografiert, nimmt er an der Gestaltung von IKEA als Marke teil. Der Weiterverkauf ist einerseits ein Zeichen dafür, dass der Verbraucher die Gegenstände nicht weiter nutzen will. Anderseits deutet es darauf hin, dass die Möbelstücke immer zu gebrauchen sind – was als Qualitätsmerkmal im Sinne einer Langlebigkeit gedeutet werden kann. Ein Vorteil von IKEA-Möbeln ist die weite Verbreitung. Es herrscht eine große Marktakzeptanz und in fast jedem Haushalt lassen sich Gegenstände von IKEA finden. Bestimmte Markennamen suggerieren einen erhöhten Qualitätsanspruch der Unternehmen an die verkaufte Ware, da sich Qualitätseinbrüche negativ auf den Wert des Markennamens auswirken würden. Einhergehende Ablehnung im Markt und sinkende Verkaufszahlen wären die Folge.